San Pedro de Atacama, Chile nach Uyuni, Bolivien |
Eine der Highlightstrecken in Südamerika, ist die Fahrt über Laguna Verde, Laguna Colorado und den Salar de Uyuni nach Uyuni in Bolivien. Dies ist der äußerste Südwesten Boliviens und wahrscheinlich auch die einsamste Gegend in Bolivien. Die Strecke hatten wir gar nicht in Betracht gezogen, weil Sie auf unserer Karte gar nicht eingezeichnet ist. Erst nach gründlicher Lektüre des "South-American-Handbooks" nahmen wir uns diese Gegend vor. Die Strecke ist ca. 550 KM lang und führt teilweise über 5000 Meter hohe Pässe. Sie ist normalerweise nur befahrbar in der hiesigen Trockenzeit (im Winter). Dafür ist es sehr kalt. In Laguna Colorado (4700 Meter hoch) wurden schon -30 Grad gemessen. Das erste Teilstueck geht auf 4400 Meter zur Laguna Verde. Diese Lagune, am Fuße des Vulkans Lincancabur, färbt sich ab Mittags grün.
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Laguna Verde mit Vulkan Lincancabur. |
Hier oben war es schon richtig kalt. Wir bekamen den Tip, daß im Refugio an der Lagune, das Zimmer Nr. 7 einen Gasofen hat. Nun denn, nichts wie rein. Es ist ja nicht so, das man da oben richtig einsam ist. Von Uyuni aus, werden täglich andere Touristen in einer 4-tages Tour für ca. 70 Dollar zur Laguna Verde gefahren. |
Das Refugio "Laguna Verde" vor Zimmer Nr. 7 und "Jeep-Touris" |
Zur Laguna Colorado, dem nächsten Refugio, sind es ca. 150 KM. Erfahrungsgemäß, sollte man nicht viel mehr auf einer Piste an einem Tag machen. Nach 100 KM riß mir dummerweise die Haltestange des vorderen Bremssattels. Dadurch riss auch gleich die Bremsleitung. Die hintere Bremse funktionierte leider auch nicht mehr, da daß Bremssystem Luft gezogen hatte. UND DAS HIER. Glücklicherweise verfuhren wir uns und landeten kurz später an einer hier nicht erwarteten einsamen geothermischen Anlage zur Herstellung von Borax. Dort konnte die Stange geschweißt werden. Die Bremsleitung war aber hin. So fuhr ich ohne Bremse die 50 KM zur Laguna Colorado, wo wir im letzten Schimmerlicht ankamen. Am nächsten Morgen habe ich dann die Bremsleitung vom Seitenwagen nach vorne verlegt und siehe da, ich konnte wieder Bremsen. |
Die Sandwüste "Sol de Manyana" auf ca. 5000 Metern Höhe. Ähnlich wie in der "weißen Wüste" in Ägypten, hat hier der stetige Wind pilsförmige Steinskulpturen geblasen. |
Von der Laguna Colorado nach San Juan am Rande des Salar de Uyuni, muß man eine Sandwüste durchqueren. Hier oben weht ein sturmartiger Wind, dies kombiniert mit der Kälte, macht es fast unmöglich, auch nur die Handschuhe für eine Foto auszuziehen. Auch Tinka bekam einen Pulli verpasst und Sie fühlte sich wirklich wohl darin. |
Flamingo-Lagune |
Trotz des eisigen Windes war die Landschaft kaum zu überbieten. Wir kamen an wunderschönen Lagunen mit rosa Flamingos vorbei. Der Horizont war gespickt mit schneegepuderten Sechstausendern. |
Camp auf 3700 Metern. Im Hintergrund ein Ausläufer des Salars de Chiguana.. |
Eigentlich wollten wir noch bis noch San Juan durchfahren, doch nach Tacho waren es noch 50 KM, wir hatten einen Schnitt von 20 km/h und es wurde dunkel. So schlugen wir hier (siehe Bild) unser Lager auf. Die Temperatur war auf gemütliche 10 Grad unter Null gestiegen und wir konnten es wieder wagen, zu zelten. |
Auf dem Salar de Uyuni
Die Landschaft war kaum zu toppen, doch als wir am Salar ankamen, konnten wir kaum glauben was wir sahen. Wir haben ja schon einiges gesehen, doch dieser Salzsee ist einmalig. Er ist ca. 160 Km lang und 120 km breit. Er ist blendend weiß und flach wie ein Brett. An ihm kann man die Erdkrümmung sehen. In weiter Ferne sieht man die Gipfel der Berge, die beim hinfahren nicht unbedingt näherkommen sondern zu wachsen scheinen. Wir nahmen von der letzten Siedlung am Rande des Salars eine Kompasspeilung zur Isla Incahuasi vor und folgten dann stur dem Kurs. |
Die Insel "Incahuasi" oder auch oft "Isla Pescado" genannt |
Viel verkehrt machen kann man ja nicht um die Insel zu finden. Sie liegt so ziemlich in der Mitte des Salars. Die Insel ist wunderschön und bewachsen mit Kakteen und beherbergt Viscachas so eine Mischung aus Hase und Känguru. Wir hatten geplant nur kurz auf der Insel vorbeizuschauen und dann weiterzufahren nach Uyuni. Doch die Insel gefiel uns so gut, daß wir 2 Nächte dort blieben. |
Camp auf der Isla Incahuasi |
Von der ca. 50 Meter hohen Insel bietet sich ein überwältigender Ausblick. Man befindet sich in einem Meer aus Salz. In über 100 km Entfernung kann man die Spitzen der 5000er erkennen. Das Fahrzeug unten am Ufer fuhr los wurde immer kleiner und verschwand mitten im Weiß. Die Luft ist so klar, daß nicht der Dunst die Sicht in die Ferne behindert sondern die Auflösung des Auges. |
Nach 7 Tagen erreichten wir dann die erste größere Siedlung, Uyuni, wo wir endlich unsere restlos aufgebrauchten Vorräte, Benzin, wie auch unser Cash-Geld wieder auffrischen konnten. Wir mußten allerdings unerwartet 2 Nächte in Uyuni bleiben, weil die Straße nach Potosi von irgendwelchen militanten Studenten blockiert wurde. Am nächsten Tag kam uns nur ein einziges Fahrzeug entgegen, so daß uns gewisse Zweifel am Sinn dieser Aktion kamen. |
Blick zurück auf den Salar. Links hinten ist die Stadt Uyuni. |